So viel Gedränge hatten wir noch nie auf der Baustelle. Das Programm für heute war klar: erst werden Fertigteile aus Beton für die Kellerdecke gelegt. Dann legt der Elektriker schnell Leitungen für Deckenlampen und die Versorgung der einzelnen Räume mit Strom und Daten in die Decke. Zum Schluss kommt der Bewehrungsstahl drauf, fertig. Bis dass alles geklappt hat, wurde ein langer Tag draus.
Es fing alles damit an, dass die Fertigteile auf einem großen LKW mit Kran und Anhänger geliefert wurden, der unmöglich auf unser Grundstück gepasst hätte. Der Fahrer musste also einen geeigneten Platz suchen, auf dem er die Ladung umsortieren und den Anhänger absetzen konnte. Bis er wieder auf der Baustelle war, ist viel Zeit vergangen und die anderen Gewerke standen sich die Beine in den Bauch. Nur der Abdichter konnte unten in der Baugrube ungestört die letzten Dämmungsplatten verkleben.
Ich hatte letzte Nacht mit einer aufkommenden Erkältung und Magen-Darm zu tun, muss aber trotzdem auf die Baustelle kommen, um letzte Absprachen mit den Elektriker zu treffen. Als die ersten Deckenelemente liegen, stehen der Eisenbieger (ist für das Verlegen der Bewehrungseisen zuständig) und der Elektriker in den Startlöchern. Beiden ist klar, dass es heute ein langer Tag wird. Die Elektriker arbeiten zu Dritt unter Hochdruck, der Eisenbieger wartet auf sie und wird der letzte auf der Baustelle sein.
Am Abend bringe ich noch den Quadrocopter auf die Baustelle und mache eine Luftaufnahme von den Kabeln. Eine halbe Stunde später will dann auch der Eisenbieger Feierabend machen, ich verschwinde wieder ins Bett.